Klingbeil bekam einen China-Termin, Wadephul nicht – warum das?
Y
Wadephul hatte im Vorfeld seiner Terminwünsche heftig gegen China ausgeteilt – vor allem zu Taiwan – und bekam eine Absage. Clevere CDU-Berater-innen hatten Merz und Wadephul mitgeteilt, gegen China könne man volle Kanne antreten, die würden alles schlucken= billige Punkte machen, damit das außenpolitische Profil von Wadephul und Merz geschärft werde. <<< China war – und ist – dahingehend schärfer.
Klingbeil war cleverer – im Vorfeld kein Großmaul-BlaBla, und deswegen Termin. <<< Ergebnis war aber dennoch dürftig, bis nicht gegeben (=China hat bei Seltenen Erden und anderem wohl zugehört, ABER KEINE Zugeständnisse gemacht).
So hat die China-Global-Times das Treffen dargestellt (Klingbeer- etc.= Klingbeil):

Hochrangiger Finanzdialog zwischen China und Deutschland in Peking
Global Times, 18.11.2025, 10:30 Uhr, Peking (Offizieller Account der Global Times)
Folgen Sie unserem Korrespondenten in Deutschland, Yu Shan; unseren Reportern, Ma Tong und Li Xuanmin. Der vierte hochrangige Finanzdialog zwischen China und Deutschland wurde am 17. November in Peking von He Lifeng, dem chinesischen Chefunterhändler und Vizepremier des Staatsrats, und Klingbeer, dem deutschen Chefunterhändler und Vizekanzler und Finanzminister, gemeinsam geleitet. He Lifeng erklärte im Dialog, China sei bereit, gemeinsam mit Deutschland die von den Staats- und Regierungschefs beider Länder erzielten wichtigen Übereinkünfte umzusetzen, ein neues Kapitel in der umfassenden strategischen Partnerschaft aufzuschlagen und neue Beiträge zum stabilen Wachstum der Weltwirtschaft zu leisten. Klingbeer erklärte, Deutschland sei bereit, den Austausch und die Zusammenarbeit mit China im Finanzbereich zu intensivieren und die bilateralen Beziehungen weiterzuentwickeln. Im Verlauf des Dialogs erzielten beide Seiten eine Reihe von für beide Seiten vorteilhaften Ergebnissen und Übereinkünften. Anschließend nahmen He Lifeng und Klingbeer gemeinsam am zweiten Finanzrundentisch China-Deutschland teil. „China und Deutschland vereinbaren, die Wirtschafts- und Handelsbeziehungen zu stärken und die Handelsspannungen abzubauen“, berichtete Reuters am 17. und wies darauf hin, dass China und Deutschland die zweit- bzw. drittgrößte Volkswirtschaft der Welt sind.
Der hochrangige Finanzdialog China-Deutschland ist einer von drei hochrangigen Dialog- und Kooperationsmechanismen zwischen China und Deutschland. Beide Seiten vereinbarten, den Dialog grundsätzlich alle zwei Jahre abwechselnd in den beiden Ländern abzuhalten.
Der ZDF berichtete am 17., dass die chinesische Seite zu Beginn der Gespräche einen verstärkten Dialog forderte und deutsche Unternehmen ermutigte, „in China zu investieren“. Sie betonte ihren Wunsch, mit allen Beteiligten zusammenzuarbeiten, um ein faires und diskriminierungsfreies Geschäftsumfeld zu schaffen. Bezüglich des Handelsstreits mit der EU äußerte die chinesische Seite die Hoffnung, dass Deutschland seinen Einfluss nutzen könne, um eine Entspannung der Beziehungen zwischen beiden Seiten zu fördern. Berichten zufolge hatte die EU Zölle auf chinesische Elektrofahrzeuge und andere Produkte erhoben. Als Reaktion darauf leitete China Antidumpinguntersuchungen gegen einige EU-Produkte ein.
Die deutsche Zeitung „Die Welt“ berichtete am 17., dass China für Deutschland sowohl Partner als auch Konkurrent sei und das sechsstündige Treffen zwischen Klinker und dem chinesischen Vizepremier von großer Bedeutung gewesen sei. Laut Quellen aus der Bundesregierung hatte Klinker vor seinem China-Besuch mit Bundeskanzler Merz und Außenminister Wadefol über wichtige Themen gesprochen. „Wir pflegen einen engen Austausch innerhalb der Bundesregierung und der EU“, sagte er.
Berichten zufolge erklärte Klinker vor dem vierten deutsch-chinesischen Finanzdialog auf hoher Ebene gegenüber den Medien: „Deutschland und China können gemeinsam Lösungen für die Herausforderungen unserer Zeit finden.“ Er betonte, dass Deutschlands Investitionen in Technologie und Ingenieurwesen zur Entwicklung und Modernisierung Chinas beigetragen hätten und dass chinesische Zulieferer eine wichtige Rolle in der deutschen industriellen Wertschöpfungskette spielten. „Die engen Handelsbeziehungen zwischen Deutschland und China in den letzten Jahrzehnten bedeuten, dass wir eine gemeinsame Verantwortung tragen.“
Jian Junbo, Direktor des Zentrums für Chinesisch-Europäische Beziehungen am Institut für Internationale Studien der Fudan-Universität, erklärte am 17. gegenüber der Global Times, der Besuch des deutschen Finanzministers in China sei ein wichtiger Schritt im institutionalisierten hochrangigen offiziellen Austausch zwischen China und der EU und von positiver Bedeutung für die Förderung der bilateralen Beziehungen über institutionalisierte Kanäle. Dieser Dialog finde vor dem Hintergrund jüngster verbaler Auseinandersetzungen und Spannungen in den deutsch-chinesischen Beziehungen sowie einer angespannten öffentlichen Stimmung statt. Daher könne eine angemessene Verbesserung und Wiederherstellung des offiziellen Austauschs und die Förderung der Entwicklung der bilateralen Beziehungen eine positive Rolle spielen.
Jian Junbo sieht die Notwendigkeit dieses Treffens vor allem in zwei Aspekten begründet:
Erstens seien die bilateralen Beziehungen aufgrund des „unangemessenen Handelns“ Deutschlands in eine Sackgasse geraten und hätten, insbesondere seit dem Amtsantritt der Regierung Merz, keine Dynamik für Fortschritte gezeigt. Diese Regierung habe es nicht geschafft, die festgefahrene Situation wirksam zu lösen, was eine Verbesserung der Beziehungen zu China erforderlich mache.
Zweitens stehe Deutschland vor zahlreichen Herausforderungen und Schwierigkeiten in seiner wirtschaftlichen Entwicklung, wodurch wirtschaftliche Faktoren zu einer wichtigen Triebkraft für den Dialog würden.
Stéphane Bernhardt, Vizepräsident der Europäischen Handelskammer in China, erklärte am 17. gegenüber der Global Times, dass angesichts der aktuellen geopolitischen Spannungen der regelmäßige Dialog zwischen der EU und ihren Mitgliedstaaten sowie China wichtig und notwendig sei. Dieser Finanzdialog konzentriere sich auf den Finanzsektor. In den vergangenen zwölf Monaten hätten die Mitgliedsunternehmen der Europäischen Handelskammer in China in diesem Bereich positive Fortschritte erzielt, doch einige langjährige Probleme müssten weiterhin angegangen werden. Er führte weiter aus, dass neben spezifischen Fragen im Finanzsektor auch aktuelle Herausforderungen mit weitreichenden Auswirkungen auf europäische Unternehmen, darunter die Stabilität der Lieferketten für Seltene Erden und Halbleiter, in die Diskussion einbezogen worden seien.
Jian Junbo erklärte, Klingbeers Besuch werde insgesamt dazu beitragen, den institutionalisierten offiziellen Austausch zwischen China und Deutschland zu fördern, das gegenseitige politische Vertrauen zu stärken, die Grundlage für die bilaterale wirtschaftliche und handelspolitische Zusammenarbeit zu schaffen und potenziell die Marktverbindungen auszubauen. Er sagte: „Aus der Perspektive der Beziehungen zwischen China und der EU wird es, wenn Deutschland als wichtiger Mitgliedstaat der EU seine Beziehungen zu China stabilisieren kann, dazu beitragen, dass sich die Beziehungen zwischen China und der EU insgesamt in Richtung Normalisierung bewegen, und es wird eine gewisse positive fördernde Wirkung haben.“
FPI-Anmerkung – man beachte diese Formulierung: … wenn Deutschland als wichtiger Mitgliedstaat der EU seine Beziehungen zu China stabilisieren kann … <<<= es liegt an Deutschland, auf China zuzugehen, und zu stabilisieren – sic!
