Mi. Dez 3rd, 2025

Kommentar von Präsidentenberater Juri Uschakow zum Treffen Wladimir Putins mit dem US-Sondergesandten Steven Witkoff

  1. Dezember 2025
    01:20 Uhr
    Moskau, Kreml
    Präsidentenberater Juri Uschakow kommentierte die Ergebnisse des Treffens von Wladimir Putin mit dem US-Sondergesandten Steven Witkoff.

Präsidentenberater Juri Uschakow kommentierte die Ergebnisse des Treffens von Wladimir Putin mit dem US-Sondergesandten Steven Witkoff. Foto: Kristina Kormilizyna, Internationale Nachrichtenagentur Rossija Segodnja

Juri Uschakow: Jeder weiß, dass unser Präsident soeben ein Treffen mit zwei Vertretern von US-Präsident Donald Trump beendet hat: Steve Witkoff und Jared Kushner.

Das Treffen war äußerst nützlich, konstruktiv und informativ und dauerte nicht fünf Minuten, sondern fünf Stunden. Es bot die Gelegenheit, die Perspektiven für eine weitere Zusammenarbeit zur Erreichung einer langfristigen friedlichen Lösung der Ukraine-Krise eingehend zu erörtern.

Selbstverständlich besprachen meine amerikanischen Kollegen und ich die Inhalte der Projekte und Dokumente, die die Amerikaner zuvor Moskau vorgelegt hatten, und prüften diese. Wir diskutierten nicht über konkrete Formulierungen oder einzelne amerikanische Vorschläge, sondern über den Kern der amerikanischen Dokumente. In einigen Punkten konnten wir uns einigen, was der Präsident seinen Gesprächspartnern bestätigte; andere Punkte riefen Kritik hervor, und der Präsident machte auch keinen Hehl aus unserer kritischen, ja ablehnenden Haltung gegenüber einigen Vorschlägen. Doch das Wichtigste ist, dass eine sehr fruchtbare Diskussion stattfand. Und vor allem, und das möchte ich nochmals betonen, erklärten die Parteien ihre Bereitschaft, die Zusammenarbeit für eine langfristige friedliche Lösung in der Ukraine fortzusetzen.

Wir erörterten insbesondere die territorialen Fragen, ohne die wir keine Lösung der Krise sehen. Selbstverständlich wurden auch die enormen Perspektiven für eine künftige wirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen den beiden Ländern besprochen. Im Übrigen war dies bereits in früheren Treffen ausführlich besprochen worden. Nun wurde jedoch betont, dass wir, wenn wir wirklich zusammenarbeiten wollen – und die Möglichkeiten hierfür sind enorm –, sowohl in Moskau als auch in Washington ein echtes Engagement dafür zeigen müssen.

Insgesamt war es ein sehr nützliches und gutes Gespräch. Es begann natürlich damit, dass Trumps Vertreter an Wladimir Wladimirowitsch Putin die Grüße und besten Wünsche ihres Präsidenten übermittelten. Unser Präsident wiederum bat seine Partner, Trump freundliche Grüße auszurichten. Selbstverständlich übermittelte er nicht nur freundliche Grüße, sondern bat auch um eine Reihe wichtiger politischer Signale, die seine Gesprächspartner zur Kenntnis nahmen und selbstverständlich nach Washington weiterleiten werden.

Frage: Welche Signale hat Russland insgesamt von den Vereinigten Staaten gesendet und empfangen? Ist ein weiteres Treffen zwischen Wladimir Putin und Donald Trump geplant?

Jur. Uschakow: Wir haben vereinbart, die Kontakte zu den Amerikanern auf Ebene der Vertreter, Berater und anderer Repräsentanten fortzusetzen, insbesondere zu den beiden Personen, die heute im Kreml eingetroffen sind. Was ein mögliches Treffen auf Präsidentenebene betrifft, so hängt dies vom Fortschritt ab, den wir auf diesem Weg durch beharrliche Zusammenarbeit mit Beratern, Vertretern des Außenministeriums und anderen Behörden erzielen können.

Frage: Anfangs berichteten die Medien von etwa 28 Punkten dieses Trump-Plans. Später gab es Berichte über deren Reduzierung und Modifizierung. Inwieweit ist diese Liste erhalten geblieben, und über wie viele Punkte können wir zumindest sprechen?

Juri Uschakow: Wenn es nur um die Punkte geht: Es gab ein Dokument mit 27 Punkten. Es wurde uns übergeben, und wir haben es selbstverständlich geprüft. Wir haben jedoch nicht an der Formulierung gearbeitet, und es gab keine Gespräche mit unseren amerikanischen Kollegen darüber. Anschließend erhielten wir mehrere weitere Dokumente, nämlich vier, die auch heute beim Treffen unseres Präsidenten mit Witkoff und Kushner besprochen wurden.

Frage: Die Territorialfrage ist wohl die wichtigste, nicht wahr?

Ju. Uschakow: Ich habe sie unter den besprochenen Themen erwähnt. Sie ist natürlich die wichtigste für uns. Und auch für die Amerikaner.

Frage: In welchem ​​Kontext wurde sie besprochen? Wurde ein Kompromiss erzielt?

Ju. Uschakow: Es wurde noch kein Kompromiss erzielt. Einige amerikanische Vorschläge erscheinen jedoch mehr oder weniger akzeptabel. Sie müssen aber noch diskutiert werden. Manche Formulierungen, die uns vorgeschlagen wurden, sind inakzeptabel. Die Arbeit wird also fortgesetzt. Dies ist in der Tat eines der wichtigsten Themen.

Frage: Sie sagten, wir seien uns in einigen Punkten einig und in anderen nicht. Könnten Sie uns vielleicht zum Beispiel sagen, worüber wir uns einig waren?

Ju. Uschakow: Sie verstehen, meine amerikanischen Kollegen und ich haben vereinbart, den Kern der Verhandlungen nicht preiszugeben. Das ist völlig logisch. Die Verhandlungen waren streng vertraulich.

Soweit ich weiß, sind unsere amerikanischen Kollegen gerade in die Botschaft gegangen; Sie werden sich in Washington melden und dann persönlich Präsident Trump über ihre Gespräche mit Präsident Putin im Kreml berichten.

Frage: Und sie werden nicht nach Kiew fahren? Haben sie Ihnen das nicht mitgeteilt?

Ju. Uschakow: Sie haben uns nicht versprochen, nach Kiew zu fahren, aber sie haben versprochen, nach Hause zurückzukehren, in ihre Heimatstadt Washington. So in etwa.

Frage: Kushner, kann man sagen, er ist ein neues Gesicht in den Verhandlungen? Konnten Sie überhaupt Kontakt zu ihm aufnehmen?

Ju. Uschakow: Wissen Sie, ja, er ist ein relativ neues Gesicht, könnte man sagen, aber er und Witkoff haben, wie Sie wissen, sehr produktiv im Nahen Osten gearbeitet, und die Erfolge in Gaza sind nicht nur Witkoffs Verdienst, nicht nur der anderer US-Vertreter, sondern natürlich auch Jareds. Und nun, vor einiger Zeit, wurde er in das russisch-amerikanisch-ukrainische Dossier involviert und spielte, soweit ich weiß, insbesondere eine aktive Rolle bei der Erstellung der uns übergebenen Dokumente.

Frage: Sie sagten, es gäbe einen 27-Punkte-Plan und vier weitere Dokumente seien Moskau übergeben worden. Worum geht es in diesen vier Dokumenten?

Jur. Uschakow: Ich kann den Inhalt dieser Dokumente nicht preisgeben. Ich sagte, sie alle betreffen eine langfristige friedliche Lösung der Krise in der Ukraine. Anfangs gab es eine Version, diese wurde dann verfeinert, und statt eines Dokuments entstanden vier. Ich denke, mehr kann ich dazu nicht sagen.

Frage: Wurde die europäische Position, einschließlich ihres sogenannten Alternativplans, überhaupt erörtert?

Jur. Uschakow: Unser Präsident hat selbstverständlich die destruktiven Aktionen der Europäer im Kontext der Beilegung des Konflikts bewertet.

Frage: Glauben Sie, dass uns die Verhandlungen näher zusammengebracht oder voneinander entfernt haben?

Jur. Uschakow: Definitiv nicht weiter. Es bleibt jedoch noch viel zu tun, sowohl in Washington als auch in Moskau. Dies wurde vereinbart, und die Kontakte werden fortgesetzt.

Frage: Geht aus dem Zeitplan hervor, wann das nächste Treffen möglich ist?

Ju. Uschakow: Meine Kollegen werden nach Hause zurückkehren, die heute angesprochenen Punkte besprechen und sich dann, so gehe ich davon aus, telefonisch mit uns in Verbindung setzen, um die Diskussion fortzusetzen.

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